#1

Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 04.01.2017 10:36
von wehnuss
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Sie steht uns allen zur Verfügung - die Zeit! Unsere Zeit.
Und in Abwandlung einer Sentenz des sowjetischen Schriftstellers Nikolai Ostrowski kann man sagen:
"... und benutzen sollten wir sie so, dass nicht sinnlos vertane Jahre den Menschen schmerzen..."
Ihr könnt euch an eure Schulzeit erinnern?
An Pawel Kortschagin in "Wie der Stahl gehärtet wurde"?

Ja, unsere Zeit!
Sie beinhaltet Kindheit und Jugend, dann die Blüte unseres Lebens, später eventuell Reife und für viele Menschen ein aktives Alter.
Erfolge hält sie für uns bereit, die Zeit, wenn einige Faktoren günstig zusammenfallen.
Dann haben wir Glück gehabt oder es sogar verdient.
Aber, sie beschert uns auch Misserfolge, Pleiten, Pech und Pannen.
Dann lobe ich mir den Zeitgenossen, der sich nicht unterkriegen lässt, der immer positiv denkt und das Beste draus macht!

Der Volksmund hält für uns eine Redewendung bereit, die vom Totschlagen der Zeit handelt.
Zeit totschlagen? Da ist etwas Wahres dran.
Wenn Zeit vergeudet, vertrödelt, verschwendet wird, dann ist sie vorbei. Erledigt. Kommt niemals wieder.

Langeweile ist auch so ein Begriff, der in engem Zusammenhang mit der Zeit steht.
Er wird häufig von Kindern benutzt.
"Mir ist sooooo langweilig!"
Eigentlich weist diese Langeweile eher darauf hin, dass der Sprössling ein wenig faul ist.
Zu faul, um nachzudenken, mit welcher sinnvollen Beschäftigung er seine eigene Zeit ausfüllen könnte.
Er erwartet lieber von seinen Eltern oder anderen Personen Anregungen oder gar fertige Lösungen.
Wie im Schlaraffenland!
Da legte man sich hin, sperrte den Mund auf, und schon kamen die gebratenen Tauben - ruckzuck - angeflogen!
(Ich unke einmal: dieses Verhalten wird der Gesellschaft später auf die Füße fallen!)

Oder neigt ihr etwa dazu, immer mehrere Dinge auf einmal zu tun, um Zeit zu sparen? Von Ort zu Ort zu rennen?
Mit dem Auto gewagte Überholmanöver einzuleiten, um am Ende vielleicht eine halbe Minute eher am Ziel anzukommen?
Sich tagtäglich abzuhetzen und sich dabei wie ein Hamster im Laufrad zu fühlen?
Völlig falsch.
Ihr spart kein bisschen Zeit.
Ihr zahlt zum Schluss dabei nur drauf.
Mit dem Verkürzen eurer Zeit.
Damit müsst ihr rechnen.

Es ist also angebracht, ein verträgliches, auf jeden von euch zugeschnittenes Zeitmaß zu finden.
Die Aufgaben, die vor euch stehen, in eine bestimmte Rangordnung und Reihenfolge zu bringen.
Prioritäten zu setzen.
Dabei die eigenen Kraftreserven nicht aus dem Auge zu verlieren.
Öfter einemal NEIN zu sagen, damit deine Zeit auch deine Zeit bleibt!

Auf zu neuen Taten!

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#2

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 04.01.2017 11:34
von Laura • 95 Beiträge

wehnuss, danke!
Die Zeit - ein wahrlich unerschöpfliches Thema. Für diejenigen, die sich Gedanken machen!
Mir fehlt sie leider fast immer. Aber das nur, weil ich zu viel "Umzusetzendes ", " Unnützes" ( wie meine Kritiker meinen) im Kopf habe, bei dem es mir oftmals schwerfällt Prioritäten zu setzen.
Ich gestehe ein, mir war fast noch nie langweilig *- auch nicht als Kind. So kann ich das Maulen der lieben Kleinen nicht nachvollziehen. Und ich bediene es demzufolge auch nicht....mit Bespaßung, Bespielung u.ä.
Und schwupps kommen sie auf eigene Ideen und sind schlußendlich mitten in einer Beschäftigung.

*Ganz große Langeweile erfaßt mich auf öden Feiern. Meine Rettung sind dann kleine Bücher in der Tasche oder nun mein Apparello, mit denen ich mich auf die Toilette verziehen kann. Oftmals fällt das gar nicht einmal auf.




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zuletzt bearbeitet 04.01.2017 11:36 | nach oben springen

#3

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 04.01.2017 12:46
von wehnuss • 196 Beiträge

Apparello? Da kann ich nur mutmaßen...!!?

(Mein Beitrag ist nur eine Kolumne!)


zuletzt bearbeitet 04.01.2017 12:47 | nach oben springen

#4

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 04.01.2017 14:08
von alabama • 12 Beiträge

eine lebendige Collage

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#5

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 04.01.2017 14:59
von Klara • 106 Beiträge

(Mein Beitrag ist nur eine Kolumne!)

Aber eine lesenswerte Kolumne! Denn nicht jede Kolumne ist lesenswert!
Jetzt wollte ich dir ein bemerkenswert geben, wo ist der Knopf oder der Hebel oder wasweißich...
Ich wollte heute viele Dinge auf einmal machen: Liegengelassenes aufarbeiten und Ordnung schaffen, weil mir Zeit geschenkt wurde, Zeit, die ich sonst auf der Arbeit verbracht hätte.
Es ist mein Naturell, dass ich immer noch so chaotisch bin, rede ich mir ständig ein…
So bin ich nun einmal, selten gehe ich planvoll vor, etwas kommt mir immer in die Quere, das mir dann Wichtiger erscheint. Das wird sich auch auf meine „alten“ Tage nicht ändern, da hilft auch gutes Zureden nicht.
Aber verschenke ich wirklich Zeit...das glaube ich nicht.

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#6

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 04.01.2017 16:53
von Laura • 95 Beiträge

Kennst Du Dich aus, liebe wehnuss bei all den Apparaten....Eifon, Schmartfon, Händi usw.
Ich nicht.Mit dem Begriff "Apparello", den mittlerweile einige meiner auch nicht fachwissenden Freunde verwenden, liegt man wenigstens nicht so daneben


zuletzt bearbeitet 04.01.2017 16:55 | nach oben springen

#7

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 04.01.2017 17:04
von wehnuss • 196 Beiträge

Danke! Ich sage immer: "Das Ding, mit dem man auch telefonieren kann!"

Welcher Gedanke mir auch kam, den werde ich nicht ausbreiten...


zuletzt bearbeitet 04.01.2017 17:05 | nach oben springen

#8

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 06.01.2017 13:27
von ernst • 72 Beiträge

Im Zustand der Vorfreude auf etwas nervte mich als Kind alles was zeitlich gesehen dazwischenlag, ehe das ersehnte Ereignis kam. Ich vermute heute, dass ich die dazwischenliegende Zeit nicht richtig genutzt habe.

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#9

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 07.01.2017 11:18
von Wolo • 209 Beiträge

@ernst: "Nutzen", da schimmert der Effektivitätsgedanke der Moderne hervor. Aber selbst aus der Perspektive kann man wohl sagen, dass du die Zeit doch sinnvoll genutzt hast: zur Übung in Geduld ;)

Als Anregung dazu (also weniger zur Geduld als zum modernen Effizienzgedanken) fand ich das ganz Interessant:
https://e-pub.uni-weimar.de/opus4/files/760/DISSERTATION.pdf

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#10

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 07.01.2017 15:24
von ernst • 72 Beiträge

Unter dem Gesichtspunkt des Effektivitätsgedankens der Moderne hatte ich es gar nicht gesehen sondern viel primitiver. 3/4 meiner Vorfahren sind Preußen der Rest Sachsen. Da darf es keine nutzlos verbrachte Zeit geben. Entspannung würde m.E. auch zur sinnvollen Nutzung der Zeit gehören. Aber auch das kann man nicht, wenn man sich unter einen äußeren Zwang begibt, denke ich.

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#11

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 08.01.2017 13:14
von Wassermann • 150 Beiträge

"Der Film unseres Lebens entsteht im Kopf, wir selbst sind seine Regisseure."

Dieser Satz steht im Vorwort zum Buch "Zeit- Der Stoff aus dem das Leben ist" von Stefan Klein, das sich als eine Gebrauchsanleitung verstehen will.
Ich muss gestehen, dass ich es bisher noch nicht gelesen habe, es steht seit einiger Zeit in meinem Bücherregal.
Hatte ich keine Zeit, es zu lesen?
Mit Büchern ist es für mich so: Sie sind wie Steine, Stöckchen, Zapfen, Gräser, Spinnennetze, Schneckenhäuschen, Samen... die mitten auf dem Weg oder an seinen Rändern einfach da sind.
Meist sehe, entdecke ich sie wohl..., zu manchen hocke ich mich hin, betrachte sie, schnuppere an ihnen, manche nehme ich mit.
Aber es ist nicht immer der richtige Zeitpunkt, in ihnen wirklich zu lesen.
Das spüre ich recht schnell. Dann lege ich sie erst einmal wieder zur Seite ins Regal.
Um ihnen irgendwann wieder zu begegnen. Vielleicht beim Staubwischen...
Sind Zeit und Staub eigentlich Geschwister?
Schließlich sind sie doch beide irgendwie so... so ... zeitlos...
Schön.
Schön ist der Anfang des Buches, wollte ich sagen.
Ich will Euch noch ein paar Zeilen daraus vorlesen... Moment... ich muss erst mal den Staub...
So.
"Es gibt Augenblicke, da scheinen die Gesetze der Zeit ihre Gültigkeit zu verlieren. Dies sind die Momente, die man magisch nennt: Auf dem Gipfel eines Berges oder angesichts der Ozeanbrandung, im Schaffensrausch oder während der Liebe verlieren Pläne, Sorgen, Erinnerung ihre Bedeutung. Die Zeit steht still; der Augenblick umfasst alles, was je war und sein wird. Manche Menschen berichten von der Empfindung, dass sich dabei sogar die Grenzen ihrer Körper auflösten;..."
Da sage noch jemand, Wissenschaftler wären zwar ziemlich fähige Leute, zur Poesie aber unfähig.
Her Klein ist übrigens Physiker und Philosoph.
Das ist eine schöne Stelle, um aufzuhören. Und anzufangen weiterzulesen
Die Zeit hat keinen Anfang und kein Ende.
Und der Staub?

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#12

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 09.01.2017 20:03
von ernst • 72 Beiträge

"Die Zeit hat keinen Anfang und kein Ende" ? Wenn es den Urknall gab, muss da auch der Anfang der Zeit gewesen sein? Sie dauert eben unabzählbar lang, denke ich. Wir erleben nur einen winzig kleinen Abschnitt.

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#13

RE: Die Zeit

in Einblicke, Ansichten und Aussichten 10.01.2017 21:46
von Wolo • 209 Beiträge

An der Stelle fehlt mir irgendwie eine weitere Anregung zum Thema von Schopenhauer. Oder Rimapu ;)


zuletzt bearbeitet 10.01.2017 21:47 | nach oben springen


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