|
|
Kurzgeschichten und Gedichte
Da passt viel rein, mit und ohne Reim)
Selbst ersonnen~
oder gefunden
wie dieses heute...
Es saß der Fuchs im Walde tief.
Da schrieb ihm der Bauer einen Brief:
So und so und er sollte nur kommen,
's wär' alles verzieh'n, was übel genommen.
Der Hahn, die Hühner und Gänse ließen
Ihn alle zusammen auch vielmals grüßen.
Und wann ihn denn erwarten sollte
Sein guter, treuer Krischan Bolte.
Drauf schrieb der Fuchs mit Gänseblut:
Kann nicht gut.
Meine Alte mal wieder
Gekommen nieder!
Im Übrigen von ganzer Seele:
Dein Fuchs in der Höhle.
Wilhelm Busch
Das war fein, liebe Auguste!
Ich habe auch was, und zwar aus einem Buch, das eine ehemalige Kollegin liegen liess. Vorher noch nie was von Johannes R. Köhler + Oskar gehört oder gar gelesen, aber sehr kurzweilig: "Große und kleine Tiere wie du und ich"
Ein alter Uhu war hienieden
mit seinem Schicksal unzufrieden,
weil er sich ständig Sorgen macht:
"Warum seh ich bloß in der Nacht?
Das Leben wäre doppelt schön,
könnt` ich am Tag genauso sehn."
So bastelt sich auf die Nase
`nen Sehschlitz mit getöntem Glase.
Beim Probeflug stürzt er ins Laub.
Jetzt ist er blind und auch noch taub.
Am Abend
bleiben Bilder
construierende Communikationen
der Dämmerung
erstaunlicher Erwartung
für's Fortschreiten
gibt Gegenwärtigen
helfendes Hoffen
im Irrgarten
jenes Jammertals.
Kräftige Klänge
lyrischer Lieder
machen Mut
neben Nächsten
ohne Offenbarung
persönlicher Prioritäten.
Quellende Qualitäten
reichen rundum
sprießende Samen
tragender Träume
unserer universell
vergebenden Vernunft
wirken Wunder
X Y
Zur Zeit
Innisfree, Insel im See
Ich sag, bis bald! und geh jetzt und geh nach Innisfree,
ich hab ein kleines Haus dort, aus Holz und Lehm gebaut,
neun Bohnenreihn ich zieh mir, mein Bienenvolk liebt sie,
und leb allein, wo es im Laub summt laut.
Dort find ich etwas Frieden, der kommt so sanft wie Tau,
tropft aus des Morgens Schleier, hin wo die Grille singt,
dort Mitternacht ein Schimmer, und Mittag flammenblau,
des Hänflings Schwinge mir den Abend bringt.
Ich sag, bis bald! und geh jetzt, weil dunklen Ton am Strand
von Wellen, die dort schwappen, ich hör zu jeder Stund;
wenn in der Stadt ich stehe auf grauem Pflasters Band,
ich hör ihn tief vom Herzensgrund.
W. B. Yeats
Ein seltsames Gefühl
Ein kleines Ling
Begegnete mir früh
Ich war zu spät
Und achtete es nicht
War blind
Für alle Lings
Auf dieser Welt
Es flehte nicht
Das Ling
War einfach da
Und lachte voller Mut
Gab mir die Wärme
Die ich lang ersehnt
Es wusste
Seine Zeit war kommen
Ich fand mich wieder
Zwischen Osterglocken
Und Aurikeln
Im frühen Ling...
(Und noch ein Gedicht, um mit einem begnadeten Dichter zu sprechen! Erschien es nicht schon bei der Community? Ich bin so vergesslich geworden...)
Monatsgedicht für den April
Die Sonne scheint mir warm ins Herz.
Wir schreiben jetzt April.
Zu Ende ging der Monat März.
Nun weiß ich, was ich will!
Ich will, dass alle Blumen blüh`n
auf grüner, grüner Heid,
und dass die Störche nordwärts ziehn!
Es wird auch langsam Zeit!
Der raue Winter ringet noch
um seine Existenz.
Erreicht uns das Azorenhoch?
Ich weiß, jetzt kommt der Lenz!
*Der Kreis*
Ist der Weg ein halber Kreis
fühlt er sich dann schwingend an?
Vor und Zurück
Kommt niemals an?
Ist da Leere
über'm Bogen,
als ob die Füsse weggezogen?
Fragezeichen schau'n so aus
Doch der Punkt,
der hält sie fest
und auch weiter
schwingen lässt
Bis der Sprung ins Unbekannte
schon so lang beim
Namen nannte
wohlbehütet abwärts gleitet
und dem Kreis
ein Fest bereitet
Weil aus Schwingen
und aus Runden
Beginn und Weg
und niemals
Ende kunden
|
Forum Statistiken
Das Forum hat 240
Themen
und
2105
Beiträge.
Heute waren 0 Mitglieder Online: |
Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen |