Wolo:Endstations-Junkies ist gut...:-)
Bei Endstation fällt mir ein:
Vor gut einer Woche lag, ja lag, eine Frau im Zug.
Sie hatte sich auf zwei Sitzplätze eingerollt und sie schlief ganz tief und fest.
Woher ich das weiß, dass sie ganz tief und fest schlief?
Sie schnarchte! Es war nicht dieses leise Rasseln, es war laut, unüberhörbar laut!
Alle guckten betreten in eine andere Richtung, nur ich nicht.
Sie trug eine vollgekleckerte hellblaue Strickjacke, einen kurzen grauen Rock und eine löchrige Feinstrumpfhose.
Ihre ausgelatschten und schmutzigen Turnschuhe standen auf dem Boden. Gleich daneben lag ein giftgrüner Rucksack.
Ihre schwarzen fettigen Haare verdeckten ihr Gesicht, aber sie war noch jung, das konnte man sehen.
Endstation.
Alle stiegen aus, ich blieb sitzen, ich wollte wissen, wer sich erbarmt und sie aus ihrem tiefen Schlaf erlöst.
Niemand, alle gingen vorbei.
Wenn ich sie jetzt nicht wecke, dann fährt sie wieder zurück nach Rostock, ging es mir durch den Kopf.
Also ging ich zu ihr hin und tippte sie ganz sachte an, sie schnarchte munter weiter, da half nur noch ein kräftiges Schütteln…
„ Aufwachen wir sind in…“
Sie öffnete ihre braunen Augen, und sie war nicht da, nicht auf dem Bahnhof oder in einem Zug, sie war ganz woanders, das konnte ich in ihren Augen sehen.
Sie brauchte eine Zeit um sich zu sammeln, aber dann machte es Klick…