#31

RE: Reiseroute

in Bloghütte 04.03.2017 16:54
von Mete • 228 Beiträge

Da wäre als Ergänzung hinzuzufügen: Als ich heute die Terrassen-Bottiche von ihrem Winterschutz befreite, flog über unsere schon ziemlich grüne Wiese in fröhlichem Auf und Ab ein Zitronenfalter! Der Winterjasmin blüht, und es brummelt aus dieser Richtung - die erste Hummel. Der Hauskater versuchte sich im Fliegenfangen; der Lenz guckt schon um die Ecke. Und wenn es jetzt bestimmt noch einmal kühler und vielleicht wieder stürmisch wird, daran sollten wir denken...

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#32

RE: Reiseroute

in Bloghütte 07.03.2017 05:52
von magentis • 873 Beiträge

Wie soll man denn da schlafen, wenn man das Gezwitscher durch die geschlossenen Fenster hört??


zuletzt bearbeitet 07.03.2017 05:52 | nach oben springen

#33

RE: Reiseroute

in Bloghütte 07.03.2017 11:46
von Mete • 228 Beiträge

Freu Dich einfach daran, magentis, und denk an die vielen schönen Radtouren, die nun in greifbare Nähe rücken. Den Fotoapparat dabei bitte nicht vergessen und auch an die Baskenmütze denken...

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#34

RE: Reiseroute

in Bloghütte 20.03.2017 17:24
von magentis • 873 Beiträge

Der Jungspund vor mir an der Rewe-Kasse hat sich wohl sein Abendbrot gekauft. Eine Dose Bier und eine Packung Wiener-Würstchen.

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#35

RE: Reiseroute

in Bloghütte 20.03.2017 18:04
von Mete • 228 Beiträge

Na immerhin, da hat er was im Magen. Und vielleicht liegt zu Hause noch irgendein Apfel herum.
Wenn ich vormittags an der Tankstelle sehe, wer sich da was offenbar als Mittagessen kauft, und das sind nicht nur junge Leute...

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#36

RE: Reiseroute

in Bloghütte 21.03.2017 20:49
von Vorace53 • 66 Beiträge

Ich bin ein wenig poetisch heute: Robert Frost : The Road Not Taken.
Vorace53

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#37

RE: Reiseroute

in Bloghütte 25.03.2017 18:41
von magentis • 873 Beiträge

Bloß gut, dass ich mir den Besuch der Leipziger Buchmesse nicht mehr antue. Das ist doch nur noch eine einzige Fremdschämparade von allen möglichen Literatur B- und C-Promis...


zuletzt bearbeitet 25.03.2017 18:45 | nach oben springen

#38

RE: Reiseroute

in Bloghütte 26.03.2017 13:11
von Vorace53 • 66 Beiträge

Meine böse und nicht ganz ernstgemeinte Wahrnehmung des Buchgeschäftes :

Phase 1: Bohrende Frage: Welcher englischsprachige Titel / Autor ist gerade in den USA in Vogue ? Rasch Lizenerwerb, danach eventuell kurze Lektüre des Klappentextes und Suche eines nicht zu teuren Übersetzers. Sprachliche Feinheiten, und die git es im Englischen ja entgegen übler Gerüchte ja doch, sind störendes Beiwerk. Sollten sie dann im Originaltext doch nicht vorkommen, um so besser. Sprachliche Vielfalt ist unvereinbar mit dem sympathischen SMSeutsch und zudem zu anstrengend.
Leider ist der Lizenzerwerb eine teure Sache und / oder der Vorrat an brauchbaren englischen Texten ist begrenzt. Dann helfen nur Notlösungen:
Phase 1a: Bekannter Autor schreibt auf jede Seite ein Wort. Ausgezeichnet, denn der Name und der verangenge Autorenruhm verkaufen sich immer noch ganz gut.
--> Weiter mit Phase 3

Phase 1b: Dank eines Skandals, mit dem sich der Autor umgibt oder umweben lässt, dank einer bemerkenswerten Erscheinung (sehr provokativ oder nur einfach jung und attraktiv, die Fotos sind später wichtiger als der Inhalt) oder aber einer besonderen Fähigkeit, die wirklichen Knackpunkte unseres Lebens aussen vor zu lassen, taucht der künftige Bestsellerurheber aus dem Nichts auf.
--> Weiter mit Phase 2

Phase 1c: Dank eines Namens, der mit allem aber nicht der Literatur verbunden ist, wird ein Ghostwriter gefunden. Dieser packt die gelallten Wahrheiten in lesbaren Text oder interviewt die Berûhmheit (weichgespülte ergo buchprojektdienliche Fragen). Die Beruhmheit erscheint mit einer weiteren Facette seines Könnens / seiner Erscheinung / seines Daseins.
--> Weiter mit Phase 2

Phase 2: Der Text wird nach dem Prokrustes-Verfahren dem corporate identity des Editors hinsichlich des styles und des contents angepasst.
--> Weiter mit Phase 3
Phase 3: Jetzt wird getrommelt. Es werden vordere Plätze auf den Bestseller-Listen eingekauft.

Phase 4: Es wird ein Film nach dem Buch gedreht, meist ertrinken die letzten kümmerlichen Reste ansatzweise gezeichneter Charaktere und Konflikte im Staub der niedergelegten urbanen Kreationen, erliegen den sich auftürmenden Leichenmassen und werden vom Kunstblut hinweggeschwemmt.

Phase 5: Nach drei Jahren machen sich die öffentlichen Bibliotheken daran, diesen Titel auszusondern. Anderes Blut und anderen Hekatomben haben dem Text den Rang abgelaufen.

Phase 6: Nach etwa zwanzig oder dreissig Jahren wird der Film zum Kult. Ein leichtes Spiel, denn die einstigen Kultfilme sind verdrängt - Nachdenken tut weh und stört die rosarote Gemütlichkeit. Probleme gibt es ja ausserhalb der Literatur genug...

Schönen Lesesontag


PS. Robert Frost sollte aus Ostzeiten den Lesern von Robert Merles Texten (in der DDR grosszügig verlegt) bekannt sein: Die geschützten Männer....

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#39

RE: Reiseroute

in Bloghütte 26.03.2017 15:43
von Mete • 228 Beiträge

Vorace53, absolut meine Erkenntnisse, danke. Inzwischen wird ja schon angekündigt, dass irgendein Mensch wieder einen "Bestseller" schreibt. Wir wissen gar nicht mehr, was dieses Wort einmal für eine Bedeutung hatte.

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#40

RE: Reiseroute

in Bloghütte 26.03.2017 18:26
von magentis • 873 Beiträge

Vor allem Clemens Meyer im Taxi zur Messe:

http://www.mdr.de/kultur/index.html

Er ist eben, wie Er ist. Einfach echt.

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#41

RE: Reiseroute

in Bloghütte 27.03.2017 10:30
von magentis • 873 Beiträge

Also, wenn der Frühling jetzt so schön ist, dann bekomme ich doch den Verdacht, dass dafür der Sommer dann wieder ins Wasser fällt.

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#42

RE: Reiseroute

in Bloghütte 27.03.2017 10:39
von Vorace53 • 66 Beiträge

Es ist also wahr, lieber @magentis, nur ein Pessimist kann angenehm überrascht werden :-)

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#43

RE: Reiseroute

in Bloghütte 27.03.2017 19:20
von magentis • 873 Beiträge

Dicke Scheibe Graubrot, Nussnougatcreme drauf und noch Braunen Zucker dicht drüberstreuen. SUCHTPOTENZIAL! Und Das knirscht so schön.

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#44

RE: Reiseroute

in Bloghütte 28.03.2017 09:45
von Vorace53 • 66 Beiträge

Ach, die dicke Grau-Brotscheibe und das initiale Thema « Reiseroute » inspieren mich, über den Aspekt der Verpflegung von Reisenden, eingepfercht in die ultramodernen verschiedenfarbigen Reisewagen auf Schienen nachzudenken.

Vergangen die entschleunigte Zeit, als Reisendem noch gestattet war im ersten oder zweiten Durchgang an einem weissgedeckten Tisch mit richtigem Besteck und einer schrecklich vielfältigen Speisekarte Platz zu nehmen. Es gab einen oder zwei höflich Kellner und eine enge Küche am Wagenende, wo, man bedenke diese eklantante Blasphémie der so geliebten Fastfoodkette! - richtig gekocht wurde.

Hinter den Fenstern vollzog sich indessen ein Défilée all der Orte und Landschaften, in die wir uns, getrieben von einer kurzlebigen Impulsion gern begeben hätten, welche sich jedoch selbst im langsamsten Schnellzug der Welt auf dem Weg nach St Moritz unserer Neugier durch diesen sterilen Transit entzogen.

Es empfiehlt sich heute hingegen, wie in den vergangenen Zeit der Postkutschen, Proviant zu erwerben: Eine Flasche grässlich süsser Cola hier, ein oder zwei gut gefüllter Sandwiches an einem anderen Kiosk. Darauf, in Erwartung der Unberechenbarkeit des grossen Eisenbahn- oder Strassenzustandsschiedsrichters, legen wir noch ein oder zwei herrlich süssen und von Unmengen von Zucker gebeutelten Cookies oder Muffins.

In einer Zeit, als ich noch mehrere Stunden im Eurostar zwischen London und Lille zubringen musste, wurde das fertige und der kalten Versorgungslinie entnommene Abendmahl am Platz serviert. Nachdem ich Glasstücken darin gefunden hatte, verzichtete ich künftig auf diesen Service. Die Lektion war leicht zu begreifen: Die kulinarische Kultur im rollenden Zuge war definitiv der alimentären Unkultur gewichen.

Doch selbst die Akzeptation der letzteren, eine leicht verborgene Unterwerfungserklärung, bewahrte uns nicht vor der grinsenden Leere in der Magengegend. Nach Hingabe einer koketten Summe gab es im damals noch existierenden Schlafwagenzug Paris - Berlin Hbf das Schlafrecht in einem Bett und das Versprechen eines Abendmahls im Speisewagen. Waren die Betten tatsächlich vorhanden, so war der Speisewagen gerade nicht vorrätig. Ein Gutes hatte diese schienengebundene Fastkur: Die einzige Toilette des Schlafwagens beherbergte in bemerkenswert materielle Union die Dusche und diente gleichermassen der Klientel des Schlafwagens wie auch des benachtbaren Liegewagens nach Moskau...

Der Kultourbus hingegen kennt diese Probleme nicht, er gestattet es uns grosszügig, sich « voll umfänglich » ganz entsprechend unseres Geschmacks mit Viktualien zu versorgen, während wir uns der weitaus wichtigeren geistig-kulturellen Dimension unseres Daseins hingegeben.

Vorace53


zuletzt bearbeitet 28.03.2017 09:47 | nach oben springen

#45

RE: Reiseroute

in Bloghütte 28.03.2017 13:24
von magentis • 873 Beiträge

Nee nee, so geht Das nicht! Hochsommer-Juli-Wetter im frühesten Frühling!

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