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Ach, jetzt wo ich ein frischgebackener Pensionär bin, überfällt mich eine Frage, und die Visionen vom herben Bier haben ihr nur noch mehr Gewicht verschafft: Wie weit geht unsere Integration in ein nun einmal durch die Umstände gegebenes Leben, welches ein vielfach anderes ist, als jenes, für welches wir einstmals vorgesehen waren.
Als ich noch auf der langen Essensliste der Deutschen stand, habe ich gern und viel Bier getrunken. Heute geniesse ich einmal im Monat ein hiesiges Bier, welches sich doch beträchtlich vom Lager und auch dem Weissbier unterscheidet. Und wenn ich dann einmal wieder nach D kommeund dort in einem Hotel Hof halte (grins), dann labe ich mich am ersten Abend an einem Weissbier, am zweiten Abend an einem dunklen Ur-Kröstritzer und am dritten Abend an einem Thüringer Rotwein. Ich stelle überrascht fest, dass ich früher und die Deutschen noch immer viel Salz mögen.
Bitte, das ist keine Kritik, denn dazu hätte ich als einstiger Mittäter kein Recht.
Aber was noch eigenartiger ist: Nach sechs oder sieben Tagen möchte ich nur noch nach Hause und der Verstand souffliert mir gleichzeitig, dass dies doch das Land sei, indem ich aufgewachsen sei und doch fehlen müsse...
Der Mohnkuchen, die Thüringer Leberwurst, die Granatsplitter, das wunderbare Brot in all seinen Sorten, aber auch die Dreifruchtmarmelade und der tiefbraune zuckersüsse Sirup , den ich mir auf die Graubrotscheibe kleisterte - war das alles nichts ? Erinnerung, wohlig warm, aber ohne immer neu entstehendes Verlangen.
Da sind deutsche Wörter, die in meinem Wortschaft nicht vorkommen oder vom hinterlistig im Hintergrund agierenden und auf Effektivität bedachten Gehirn in die unteren Lagerräume verschoben worden.
Die grosse Stärke des Menschen (Babylon 5) ist es, Gemeinschaften zu gründen und sich in diese zu integrieren. Das ist wohl wahr, aber manchmal ist es auch unheimlich. Mit und ohne Schwapp von Sirop.
Deutschland - Ein Wintermärchen...
"Noch immer das hölzern pedantische Volk,
Noch immer ein rechter Winkel
In jeder Bewegung, und im Gesicht
Der eingefrorene Dünkel.
Sie stelzen noch immer so steif herum,
So kerzengrade geschniegelt,
Als hätten sie verschluckt den Stock,
Womit man sie einst geprügelt. "
Hach ja...
Jetzt hast Du mich wieder erinnert, dass ich mir doch endlich mal Pellkartoffeln mit Quark und Weimarer Leberwurst zubereiten wollte.
Das hatte ich Bisher immer zugunsten von Stampfkartoffeln und Bratkartoffeln vor mir hergeschoben.
Da wir nun einmal die Verpflegungsfrage unserer Reise gestreift haben, so entweichen meine Gedanken ganz automatisch in eine gefährliche, weil stets mt dem Risiko einer gewissen Völlerei verbundene Richtung.
Vorgestern verfügten wir uns zur Mittagszeit in eines der Restaurants der belgischen Kette « Crocodile ». Wer nun meint, es sei dort der Spörl'sche Unterschied zwschen einem Krokodil zu klären gewesen (im Wasser schwimmt's, auf dem Land läuft's), der irrt. Der Name wurde von den grünen elektrischen Monstern auf Rädern entlehnt, die sowohl bei den Eidgenossen als auch in Österreich die mannigfaltigen Züge der zwanziger Jahre über die Alpen zerrten.
Da nun diese langen und schweren Ungetüme knapp geworden sind und im Inneren auch kaum Platz bieten für einen aufrecht sitzenden Menschen (derer es nun viele hat in einem Restaurant), so stellten die Betreiber ein oder zwei alte Reisezugwagen der belgischen Eisenbahn neben das Hauptgebäude.Im Inneren sitzt es sich auf sehr angenehm gepolsterten Sesseln der ersten Klasse und es scheint, dass der Zug auf einem Vorortbahnhof gestrandet, an jeglicher Weiterfahrt gehindert und von Autos eingekreist sei, die frecherweise direkt neben dem Gleis Aufstellung genommen haben.
Die Sonne blinzelte durch das Fenster und nach und nach verschwand ein Gast nach dem anderen, mit Wohlgefallen abgespeist und massiv am Buffet gesättigt, so dass nur noch wir übrig geblieben waren. Ich mag es nun einmal nicht, mit dem Uhrzeiger im Rücken die Speisen mit einem Flitzbogen in mich einzustülpen...
Also kam diese so eigenartige Atmosphere auf, wie ich sie schon sehr oft erlebt hatte, und die mich immer auch ein wenig wehmütig gestimmt hatte. Der Zug schleppte sich seinem Ziel entgegen, ein nur von hargesottenen Handelsreisenden und vor nichts zurückschreckenden Touristen angelaufener Ort in den Bergen. Das Personal des Speisewagens immer noch hoffend, den letzten Gast zum Rückzug in sein Abteil bewegen zu können, begann die Tische neu einzudecken, ostentativ mit den Bestecken zu klimpern und den Gang auf und ab zu eilen.
Schliesslich hatten auch wir endlich unseren Kaffee getrunken und unseren Diener vor der Kasse gemacht. Da verflog der Traum von einer unwiderruflich vergangenen Zeit, denn das riesige Einkaufszentrum hockte immer noch auf seinem Platz, das Gleis war nicht länger als der Wagen, in dem wir gesessen hatten, un der vermeintliche Bahnsteig war ein öder asphaltierter Platz.
Für anderthalb Stunden aber hatte uns der Flair gefangen, als Ortsveränderung noch etwas kulinarisch besonderes war, manchmal auch mit schiefen Gläsern, weil die Strecke steil nach oben führte und der Cognac nicht das Tischtuch wohl aber den Gaumen benetzen sollte.
Doch so viel Rautenstepp Heute in Weimar unterwegs, sieh sieh an! War das ganze Wetter doch nicht abschreckend genug, Heute. Na sollen Die bloß froh sein, dass ich den Rautenstepp-Altersdurchschnitt in erträglichere Bahnen gelenkt habe!
Überhaupt, die Masse Leute auf den Straßen!! Im Buchladen zum Glück überraschend angenehme Kleinmenge an Leuten, die sich schön verlaufen hat. Viel Ruhe im Raum. Na ja, ist ja auch nicht Weihnachten, zum Glück!
Mit nach Hause durften:
1. The Byrds, Compilation von Reclam Musik Edition
2. The Jimi Hendrix Experience, Compilation von Reclam Musik Edition
3. Original Album Classics - 3x Leonard Cohen ("New Skin For The Old Ceremony"/"Death Of A Ladies' Man"/"Recent Songs")
Gut angelegtes Geld! Mein Riecher wiedermal.
Ich muss mal in die Runde fragen:
Bin ich der Einzige, der es seit Gestern irgendwie im Kopf hat? Ich meine, nicht im Sinne von Niedergeschlagenheit, sondern im Sinne einer gewissen Tauheit, wie eine Emotionsblockade. Eine seltsame Lustlosigkeit.
Haben Wir zur Zeit dieses berühmte Föhnwetter??:
https://de.wikipedia.org/wiki/F%C3%B6hnkrankheit
Schlafstörungen kann ich die letzen beiden Nächte auch irgendwie bestätigen, wenn auch nicht so dramatisch. Gestern hatte ich den ganzen Tag unerklärliche, leicht schlechte Laune, obwohl das Wetter das Gegenteil hätte bewirken müssen.
Ich glaube, Heute ist es Etwas besser als Gestern.
Sind Die Heute Alle im Einkaufswahn?? Was ist denn nur los, Überall?? Gibts Morgen am Mittwoch Nichts mehr??
Na ja, wie auch Immer, machen Wir es uns am Lagerfeuer gemütlich, so gut es geht!
Ich hab aus der Kaufhalle süßes "Dresdner Osterbrot", über Das ich im Seitengang "gestolpert" bin, mitgebracht und deshalb gibt es zumindest für mich einen fast vergessenen Klassiker zum Abendbrot. Die Älteren werden sich erinnern:
Rosinenbrot mit Salami!
Ich hab auch spanische Paprika-Salami mitgebracht, hui, Die ist wirklich kräftig gewürzt! Dazu noch die "bessere" Hausmarken Edel-Stangensalami, Wer mag.
Zwei neue Gläser Rollmops stehen auch bereit! Und noch ein Angefanges Dazu.
Gibts was Schöneres als eine frische Flasche "Tüff"??
Die Parfumo-Kommentare:
https://www.parfumo.de/Parfums/Mawa/Tueff_Rasierwasser_herb
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