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  • Die Küche ist so wunderschön chaotisch…

    https://www.youtube.com/watch?v=Xdt58T366xw

  • Die unmenschliche DimensionDatum02.06.2017 19:09
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Die unmenschliche Dimension

    Pfffff…
    In der Not frisst der Teufel Fliegen…
    Wenn es eng wird, wird schnell gebaut, so war es schon immer, denn die eigenen vier Wände bedeuten auch ein Stückchen Freiheit.
    Erst einmal.
    Dann kommt die Ernüchterung, wenn der Mief vom Nachbarn herüberüber weht, oder man die Streitereien der Nachbarn hautnah miterleben muss, oder weil der Müll einfach vor der Haustür entsorgt wird, weil „Viele“ dort wohnen und man die Übeltäter nicht ausmachen kann.
    Neukölln wird sich verändern, aber nicht so, wie es viele erhoffen, die Besserverdienenden werden die „Armen“ verdrängen, es hat schon begonnen.
    Nach der Wende sagte ein Wessi zu mir:
    „Macht nicht denselben Fehler, den wir gemacht haben…, bei euch ist alles noch so authentisch. “
    Wir haben ihn gemacht!

  • Kurzgeschichten und GedichteDatum01.06.2017 19:11
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Kurzgeschichten und Gedichte

    Tanderadideldidum, der Juni ist da!
    Alles Gute zu Kindertag liebe wehnuss, denn nicht nur im Manne steckt ein Kind!
    Das ist so!
    Welchen Vogel legst du uns nun ins Nest...den Kuckuck...oder...lieber den Spatz...
    Lieber einen Spatz in der Hand, als...

  • "Unser Flüchtling"Datum01.06.2017 18:58
    Foren-Beitrag von Klara im Thema "Unser Flüchtling"

    Vor einiger Zeit entdeckte ich an einem Haus eine Tafel mit folgendem Spruch:

    Geben und Nehmen und Tauschen
    ( Chinesischer Teekannenspruch )

    Das Verhältnis, das Geben und Nehmen stiftet,
    ist eine Elementarform des Sozialen,
    das es zugleich beschädigt.

    Ein Geber setzt sich in Überlegenheit,
    der Nehmer ordnet sich unumgänglich unter.

    Die einzige Möglichkeit,
    Überlegenheit wie Unterordnung zu vermeiden,
    ist die Verweigerung zu geben oder zu nehmen.

    Die einzige Möglichkeit,
    gerechte Verhältnisse zu schaffen,
    ist die Herstellung gleichwertiger Tauschbedingungen.


    Geben ist immer schöner als nehmen, wer fühlt sich nicht gut, wenn man anderen Menschen helfen kann.
    Es gibt allerdings Menschen, bei denen das Helfen nicht im Vordergrund steht, sie wollen sich gut fühlen, und das, was sie „ Leisten, daran lassen sie auch ganz viele Menschen teilhaben.
    Ich habe eine Frau erlebt, die eine Flüchtlingsfrau wie ein kleines Kind behandelte:

    „…ich werde dir viel beibringen, ich bin nämlich Lektorin!“ und das sagte sie so laut, dass es auch jeder im Umkreis mitbekam.

  • https://www.youtube.com/watch?v=ngW89lIN66U

    Cyrille Aimée - "Estrellitas Y Duendes" - Let's Get Lost

  • Kurzgeschichten und GedichteDatum12.05.2017 21:15
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Kurzgeschichten und Gedichte

    „Wenn du in der Nacht den Himmel betrachtest, weil ich auf einem von ihnen wohne, dann wird es für dich so sein, als ob alle Sterne lachten, weil ich auf einem von ihnen lache.“

    Antoine de Saint-Exupéry
    Der kleine Prinz

  • Kurzgeschichten und GedichteDatum12.05.2017 20:26
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Kurzgeschichten und Gedichte

    Nein, liebe wehnuss, du bist schuldig!
    Ich bin auch schuldig, und du, und du...
    Nur kleine Kinder Kinder sind unschuldig...

  • Das Leid, das der 2. Weltkrieg über Millionen von Menschen gebracht hat, ist für mich, die in Friedenszeiten aufgewachsen ist, immer noch unbegreiflich.

    Das deutsche Volk hat große Schuld auf sich geladen, auch wenn das deutsche Volk selbst große Opfer zu belklagen hatte.
    Daran gibt es nichts zu beschönigen, es ist so, wie es ist!

    „KKRIEGSOPFER: Der Krieg in Europa und Asien kostete geschätzt mindestens 55 Millionen Menschen das Leben, die meisten davon Zivilisten. Mit mehr als 26 Millionen Toten hatte die Sowjetunion die größten Verluste. Deutschland zählte etwa 6,3 Millionen Tote, darunter fast 5,2 Millionen Soldaten. Die USA verloren 292 000 Mann. Über 10 Millionen Chinesen sollen umgekommen sein. Amerikanische Atombomben töteten etwa 150 000 Japaner auf der Stelle. Zu den Opfern gehören auch etwa 6 Millionen von den Nazis ermordete Juden.“

    http://www.zeit.de/news/2015-05/08/gesch...fakten-08065612

    Krieg ist ein schmutziges Geschäft, ganz egal auf welcher Seite man sich befindet.
    Wer immer, ausnahmslos immer darunter zu leiden hat, ist die Zivilbevölkerung und die einfachen Soldaten, die, die als Kanonenfutter herhalten mussten und noch immer müssen.

    Die, die den Krieg anzetteln, diejenigen, die an den Kriegen „verdienen“, kommen aber häufig ungeschoren davon.

    Geld scheffeln ist ein sauberes Geschäft, es ist etwas anders, als sich Hände schmutzig machen zu müssen…
    Heute gibt es immer noch auf der Welt Diktatoren, an deren Händen Blut klebt, und trotzdem reichen ihnen Wirtschaftsbosse und Politiker, unter dem Deckmantel der Diplomatie, die Hand.
    Wer einigermaßen wachsam ist, weiß, dass es dafür ganz andere Gründe gibt.

  • Nachruf auf einsamen Mann in BerlinDatum03.05.2017 21:18
    Thema von Klara im Forum Bloghütte

    Eine Geschiche, die ihr unbedingt lesen müsst… weil sie berührend ist, weil sie mitten ins Herz geht, und weil sie authentisch ist, und weil sie zum Nachdenken anregt..und weil sie einfach gut geschrieben ist...

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/nachru...d/14754870.html

  • Ich beneide die, die es können, das Ausblenden, dann könnte ich nämlich besser schlafen.

    „Seit 2010 seien die Schlafstörungen bei Berufstätigen zwischen 35 und 65 Jahren um 66 Prozent angestiegen.“
    http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnos...-a-1139002.html

    Woran liegt das?
    Ich glaube viele Berufstätige fühlen sich überfordert, sie kommen schlicht an ihre Grenzen, viele versuchen Schritt zu halten und irgendwann geht ihnen die Puste aus. Wir bewegen uns nicht mehr menschlich, wir versuchen das Unmögliche, wir versuchen uns selbst zu überholen.
    Nur wenige können sich heute noch in ihr Schneckenhaus zurückziehen und einfach mal die Seele baumeln lassen.
    Die Globalisierung bringt nur wenigen Menschen Wohlstand, vielmehr macht sie viele Menschen krank.

    Wohlstand setzt sich aus immateriellem und materiellem Wohlstand zusammen, die meisten wissen es nur nicht…
    Wohlstand bedeutet auch Wohlergehen…

  • Was lest Ihr gerade?Datum25.04.2017 21:14
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Was lest Ihr gerade?

    Ich habe das Lesen sträflich vernachlässigt…
    Ich bin eine Vielleserin, aber in letzter Zeit habe ich mehr im Internet gelesen und meistens waren es politische Themen.

    Audrey Niffenegger
    „Die Frau des Zeitreisenden“

  • Verabredung zum SchweigenDatum24.04.2017 19:38
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Verabredung zum Schweigen

    Ich schweige nicht!

    Na gut, manchmal schon…
    Manchmal hat man keine andere Wahl und dafür kann es viele Gründe geben.
    Oft ist es auch klug zu schweigen.

    Knapp 150 Seiten umfasst die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS), die heute von Thomas de Maizière (CDU) in Berlin vorgestellt wurde. https://www.bka.de/DE/AktuelleInformatio...s2016_node.html
    Manchmal ist auch klug unbequeme Dinge zuzudecken, so dass man erst gar nicht fündig wird.

    Überschriften in den Online Zeitschriften zur PKS ( ist auch irgendwie eine Verabredung )

    ZON: Politische Straftaten auf Höchststand
    Tagesspiegel: Viel mehr rechte als linke Straftaten
    Kriminalität von Extremisten auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren
    Spiegel: So gefährlich ist es in Ihrer Region
    FAZ: Hasskriminalität in Deutschland nimmt zu

    TAZ : „Eine zunehmende Verrohung“
    http://www.taz.de/Statistik-zur-Kriminal...hland/!5399643/
    „In den vergangenen zwei Jahren kamen Hunderttausende Flüchtlinge ins Land – unter ihnen viele junge Männer, die größte Risikogruppe für Kriminalität. Folgerichtig steigt auch ihr Anteil an Verbrechen. Allerdings liegen die Zuwanderer, die rund zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen, in einigen Feldern deutlich über dem Schnitt: Bei Raubdelikten machten sei 14,3 Prozent der Verdächtigen aus, bei schweren Körperverletzungen und Vergewaltigungen je 14,9 Prozent.“

    Meine Befürchtungen haben sich bestätigt!
    Vor nicht allzu langer Zeit hätte man mich für solche Gedanken gebrandmarkt.
    Niemand kann mir erzählen, dass unsere Politiker solch eine Entwicklung unvorbereitet trifft, sie hätten es wissen müssen!
    Aber wie hat meine Oma immer gesagt:
    Schweigen ist Gold…
    Auch eine Oma kann sich mal irren….

  • So, und nun mal was für junge Hüpfer.

    Die kleinen Scheißer gehen voll ab…:-)

    https://www.youtube.com/watch?v=AW4falFXgVo

  • Mal ein anderer EindruckDatum10.04.2017 20:00
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Mal ein anderer Eindruck

    Danke, Mete, für deine Einblicke und Ausblicke.
    Bei euch ist die Natur schon weiter, aber so langsam kommt bei uns auch der Frühling in schwung...

  • Einblicke, Ansichten und AussichtenDatum10.04.2017 19:55
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Einblicke, Ansichten und Aussichten

    Ein Geheimnis, bleibt so lange ein Geheimnis, bis man es entdeckt...
    Die geheimen Taschen sollten unsichtbar sein, nur der Träger der weißen Weste sollte sie sehen können.

    Des Kaisers neue Kleider, denke ich jetzt gerade…oder was ich anderen vorgaukele, aber nicht bin…

    Ich bin zu leicht durchschaubar, eine weiße Weste würde mir nichts nützen...:-)

  • Art Session 2017 erster Aufruf von KlaraDatum02.04.2017 11:50
    Blog-Kommentar

    Ach Schade alabama, an diesem Wochenende bin ich gerade in Köln.
    Seufz...

  • Kurzgeschichten und GedichteDatum31.03.2017 20:59
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Kurzgeschichten und Gedichte

    Danke liebe wehnuss...

    Ich mag die Poesie und ganz besonders, wenn sie sich erst nach dem zweiten oder dritten Mal erschließt...
    Ich glaube, das bedeutet Nachdenken...

  • ReiserouteDatum31.03.2017 20:51
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Reiseroute

    Ha, ich bin schon einmal mit einem Zug entgleist.
    Ich saß in einem Sechserabteil und schlief gerade so schön, als es Rumps machte.
    Die Sechserabteile waren für mich immer etwas Besonderes. Man konnte die Vorhänge zuziehen, so dass niemand reingucken konnte.
    Es war gemütlich, nicht so wie bei Oma auf dem Sofa, aber es hatte etwas Anheimelndes.
    Manchmal bin ich durch die schmalen Gänge gewandert und habe durch den Schlitz, der in der Mitte zwischen den Vorgängen vergessen wurde, hineingeguckt.

    „Rumps“ gemacht, sagt mir mein Kleinhirn, oder ist es das Großhirn…
    Es hat „Rumps“ gemacht, und Klara konnte gar nicht mehr nicht klar denken, deshalb hat der kleine große Bulgare, der mich stimmlich auf den Höhepunkt bringen wollte, kurzerhand die Notbremse gezogen.
    Aber das erfuhr ich erst im Nachhinein.
    Komisch.
    Ich habe keine Angst vor Züge, aber vor Fahrstühle schon, obwohl ich noch nie stecken geblieben bin.

  • Nouruz - Fest Datum30.03.2017 19:43
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Nouruz - Fest

    Liebe KleineBaerin, ich habe diesen Text ohne Erwartungen reingestellt.
    Trotzdem, danke für deine Worte. :-)
    Ach was, wenn ich ganz, ganz ehrlich zu mir selber bin, dann habe ich doch auf eine klitzekleine Resonanz gehofft.
    Nichts geschieht ohne Grund.
    Aber in erster Linie habe ich es für mich getan.
    Der erste Entwurf war gar nicht nicht so ausgewogen, dort habe ich nämlich meinen ganzen Frust reingeschrieben.

    Liebe Mete, natürlich lasse ich sie gehen, vorausgesetzt das Amt macht mit.
    Hartz VI Empfänger können auch nicht, wenn ihnen danach ist, nach Lust und Laune umziehen. Aus meiner Sicht wäre es auch ein falsches Signal, denn Integration bedeutet nicht, den Wünschen der Neubürger, aus falsch verstandener Toleranz, zu folgen.
    Für die Entwicklung der Kinder wäre es wahrscheinlich nicht so gut, ich glaube nämlich, dass kleinere Städte bessere Möglichkeiten für eine erfolgreiche Integration bieten.
    Die kleine Fatima ( den Namen habe ich geändert ) wäre heute sicherlich nicht so weit, wenn sie in einer Neukölner Kita gelandet wäre.

  • ReiserouteDatum30.03.2017 18:11
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Reiseroute

    Danke für Robert Frost, lieber Vorace
    Für dich…, weil doch schon Frühling ist…

    Vorfrühling

    Härte schwand. Auf einmal legt sich Schonung
    an der Wiesen aufgedecktes Grau.
    Kleine Wasser ändern die Betonung.
    Zärtlichkeiten, ungenau,
    greifen nach der Erde aus dem Raum.
    Wege gehen weit ins Land und zeigens.
    Unvermutet siehst du seines Steigens
    Ausdruck in dem leeren Baum.


    Rainer Maria Rilke

    Übrigens:
    Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei uns keine Telefone im Zug, aber ich wuchs ja auch östlich der Mauer auf.
    Oder mir ist es nie aufgefallen, weil ich es nur bis zur „Zweiten Klasse“ geschafft habe.
    Erinnerst du dich an die Raucherabteile? Puh…das waren noch Zeiten…

  • Kurzgeschichten und GedichteDatum30.03.2017 17:39
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Kurzgeschichten und Gedichte


    Innisfree, Insel im See

    Ich sag, bis bald! und geh jetzt und geh nach Innisfree,
    ich hab ein kleines Haus dort, aus Holz und Lehm gebaut,
    neun Bohnenreihn ich zieh mir, mein Bienenvolk liebt sie,
    und leb allein, wo es im Laub summt laut.

    Dort find ich etwas Frieden, der kommt so sanft wie Tau,
    tropft aus des Morgens Schleier, hin wo die Grille singt,
    dort Mitternacht ein Schimmer, und Mittag flammenblau,
    des Hänflings Schwinge mir den Abend bringt.

    Ich sag, bis bald! und geh jetzt, weil dunklen Ton am Strand
    von Wellen, die dort schwappen, ich hör zu jeder Stund;
    wenn in der Stadt ich stehe auf grauem Pflasters Band,
    ich hör ihn tief vom Herzensgrund.

    W. B. Yeats

  • Nouruz - Fest Datum28.03.2017 20:09
    Foren-Beitrag von Klara im Thema Nouruz - Fest

    Hm…
    Ich habe oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich mir vornehme, ein Bild oder einen Text zu kommentieren und es dann doch nicht tue.
    So wie heute, als ich in der Bahn saß und Vorace neusten Kommentar las.
    In meinen Kopf bildeten sich Sätze: Fragen und Antworten.
    Dabei wäre es wahrscheinlich auch geblieben, wenn du, lieber Wassermann, mich nicht angestupst hättest.
    Habe ich dir, lieber Vorace, überhaupt schon einmal gesagt, dass ich deine Texte sehr gerne lese?
    Das tue ich nämlich, auch wenn ich sie manchmal zwei - oder dreimal lesen muss.
    Es liegt nicht an dir, es liegt an mir!
    Du hast schon recht, Wassermann, wir sollten sorgsamer miteinander umgehen.
    Es müssen nicht viele Worte sein, ein kleines Zeichen genügt…
    Hallo, hier bin ich… ich habe deine Worte gelesen, deine Bilder betrachtet…

    Ab morgen…ja ?

  • Nouruz - Fest Datum26.03.2017 21:57
    Thema von Klara im Forum Einblicke, Ansichten u...

    Vor einer Woche erhielt ich eine Nachricht:

    Solange haben wir keinen Kontakt.
    Ich vermisse dich.
    Kommst du?


    Die kleine Fatima erwartet mich an der Tür.
    „Was ist da drin?“ Fragt sie mich und versucht, in die Papiertüte zu gucken.
    „Jetzt nicht, habe ein wenig Geduld!“ Antworte ich ihr.
    „Was heißt Geduld?“
    Ich überlege kurz.
    „Dass du warten sollst!“

    Rozan steht wartend im Flur, in ihren Armen hält sie Niki, sie strahlt über das ganze Gesicht.
    Sami, der auf dem Fußboden hockt, kommt angerannt, er will auch wissen, was in der Tüte ist.
    Wir begrüßen uns herzlich.
    Rozan hat sich für das Nouruzfest, das später stattfinden wird, herausgeputzt.
    Wir gehen ins Wohnzimmer und sofort fällt mir der riesengroße Flachbildfernseher, der an der Wand hängt, auf.
    Irgendein arabischer Sender läuft gerade Im Hintergrund.
    „Neu gekauft!“ Sagt Rozan ganz stolz.
    Die Kinder bekommen ihre Tüte und sind mit dem Auspacken beschäftigt.
    Rozan gibt mir Niki und mir wird ganz warm ums Herz, er riecht so gut.
    Ich betrachte sein schlafendes Gesicht. Er sieht aus wie ein kleines Äffchen, mit seinen langen schwarzen Haaren, denke ich.

    Seit meinem letzten Besuch hat sich einiges verändert.
    Fatima spricht jetzt ein fast akzentfreies Deutsch und Sami sieht nicht mehr so kränklich aus.
    Wir warten auf Roman, ihren Ehemann, der in der Nachbarstadt die Sprachschule besucht.
    Sie hat ihn sich nicht ausgesucht, das hat ihr Vater für sie getan.
    „Ich kannte ihn nicht, ich wusste nicht, ob er dick oder dünn ist“ erzählte sie mir vor einiger Zeit.
    Das Lernen fällt ihrem Mann immer noch schwer, aber er beherrscht jetzt das Alphabet und er versteht fast alles, wenn man sich mit ihm unterhält, erzählt sie mir. (Im Gegensatz zu ihr hat er in Afghanistan nie eine Schule besucht.)
    Niki öffnet seine braunen Knopfaugen, blinzelt kurz und fängt in Nullkommanichts anzuschreien.
    Sami und Fatima streiten sich, um was es genau geht, verstehe ich nicht.
    „Fatima, sei nicht so grob zu deinem kleinen Bruder!“ Rufe ich ihr zu.
    „Was heißt grob?“
    „Du sollst nicht so böse sein und du sollst deinen Bruder nicht so hart anfassen.“

    Die Tür fällt ins Schloss, Roman erscheint auf der Bildfläche, unter dem Arm trägt er eine Tasche.
    Er lächelt mich an und gibt mir die Hand, dann verschwindet er ins Nebenzimmer und kommt gleich wieder zurück.
    Er reicht mir Blätter und fragt, ob ich helfen kann.
    Auf dem ersten Blatt steht:
    Wohnberechtigungsschein
    „Wir wollen nach Potsdam ziehen.“
    „Warum? Habt ihr dort Verwandte?“
    „Nein, aber nach Berlin dürfen wir nicht ziehen, wir wollen in einer Großstadt leben und Berlin ist nicht weit. Hier ist es so langweilig
    Beide reden durcheinander und ich höre zu…

    Wir werden schneller eine Arbeit finden, viel schneller als in einer Kleinstadt.
    Dort gibt es viele Kindergärten und Schulen und bessere Einkaufsmöglichkeiten.
    Wir müssen nicht soweit nach Berlin zum Einkaufen fahren und sparen Geld.
    Dort gibt es Straßen, wo viele Autos fahren und wir müssen auch nicht mehr mit dem Zug zur Sprachschule fahren.
    Für die Kinder ist es besser…


    „Ich fahre jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit, eure Kinder gehen in den Kindergarten, hier gibt es auch Schulen und günstige Einkaufsmöglichkeiten und ihr habt eine schöne große Wohnung.“, erwidere ich.
    „Wenn wir ein Auto hätten, dann würden wir bleiben, aber mit drei kleinen Kindern sind die Wege zu weit.“
    Ich sage nichts mehr, denn ich spüre, dass ihr Entschluss feststeht.
    Ich bin enttäuscht, aber ich zeige es nicht.

    Wir haben es nicht weit bis zum Begegnungshaus.
    Ein Duft liegt in der Luft, als wir uns dem Haus nähern. Es riecht nach fremden Gewürzen und nach Holzkohlegrill und plötzlich merke ich, dass ich großen Hunger habe.
    Wir gehen an einer Küche vorbei und ich sehe junge Frauen mit und ohne Kopftuch, die in der Küche hantieren oder die Köpfe zusammenstecken und rumalbern.
    Gleich vorne im Raum steht eine Gruppe junger Männer, ich gebe allen die Hand und alle begrüßen mich sehr freundlich. Kleine Kinder krabbeln auf dem Boden herum, größere Kinder rennen zwischen den Stuhlreihen hin und her. An einer Ecke steht ein kleines Büfett mit süßen Speisen.
    Rozan mischt sich sofort unter ihre Landsleute, und plötzlich komme ich mir ganz verloren vor, in dieser Runde bin ich eine Fremde.
    Ich suche mir einen Platz gleich vorne an der Stirnseite und mustere die Gastgeber und Gäste.
    Ausgewogen, denke ich, wobei die schon länger hier Lebenden um einiges älter sind, als die, die noch nicht so lange hier leben.
    Rozan kommt vorbei und zeigt mir einen Text, den sie vorlesen soll, dann ist sie wieder verschwunden.
    Eine Frau, ohne Migrationshintergrund, setzt sich zu mir und fragt, ob ich auch Patin bin.
    Ich verneine und antworte, dass ich das auch nicht vorhabe, weil mir die Zeit fehlt.
    Sie versteht das, sie hat schon viele Paten kommen und gehen sehen, viele Freiwillige überschätzen sich.
    Ich schaue auf die Uhr, fast eine Stunde ist vergangen. Ich warte auf die Begrüßungsrede, die es nicht geben wird. Rozan hat es sich inzwischen anders überlegt, aber das stört mich nicht, ich mochte noch nie Begrüßungsreden.
    Ich habe mich mit meiner Sitznachbarin „angefreundet“, sie wirkt irgendwie verlassen. Fatima ist Lehrerin und kommt aus Syrien.
    Sie hat kaum Kontakt zu den anderen Flüchtlingen, vertraut sie mir an. Die anderen Flüchtlinge kommen aus Afghanistan oder dem Irak, sie fühlt sich fremd unter ihnen.
    Sie zeigt mir Bilder von ihren Kindern und ihrem Mann, der nicht mitkommen wollte und auf die Kinder aufpasst. Und sie erzählt mir vom Krieg und wie sie die letzten Monate in Aleppo erlebt hat. Die meisten ihrer Angehörigen leben im Libanon.
    Aber wenn der Krieg beendet ist, dann möchte sie wieder zurück!
    „Es ist meine Heimat….“
    „Ich bin Deutschland dankbar!“
    Mir ist das peinlich, ich möchte keine Dankbarkeit.
    „Deine Handynummer, ich lade dich zum Essen ein…“
    Ich möchte sie ihr nicht geben, aber tue es dann doch.

    In der Zwischenzeit haben die Männer Tee ausgeschenkt und Gebäck gereicht.
    Niki schläft in seinem Kinderwagen, der direkt neben dem Tresen steht. Samir sitzt auf dem Schoß einer älteren Frau und knabbert an einem Keks.
    Und dann ist es soweit.
    Männer kommen mit großen Tellern herein, auf ihnen stapeln sich dampfende Hähnchenkeulen.
    Mir läuft das Wasser im Munde zusammen, so intensiv riecht es.
    Die Frauen bringen Fischplatten, Obst und Gemüse, Süßspeisen und natürlich das Fladenbrot.
    Es schmeckt köstlich, ich kann mich nicht beherrschen und verputze gleich zwei Keulen hintereinander. Den zwei Rentnerinnen, die ein Stück weiter sitzen, scheint es auch zu schmecken, sie hauen ebenfalls tüchtig rein.
    Worte haben sie mit anderen Gästen kaum gewechselt, vielleicht sind sie einsam und das Fest ist für sie eine willkommene Abwechslung, denke ich.
    Musik erklingt, es ist ein Mischmasch aus Popmusik und arabischen Klängen.
    Die Musik ist sehr laut, Niki schläft immer noch ganz tief und fest neben dem Tresen.
    Die Männer tanzen, singen laut und wiegen sich im Rhythmus der Musik, jeder möchte zeigen, wie gut er tanzt.
    Drei einheimische Frauen hält es nicht mehr auf den Stühlen.
    Ich beobachte sie und bin amüsiert.
    Satt und müde verabschiede ich mich später von Rozan, Roman und von vielen anderen.

    Auf dem Heimweg denke ich über unser Gespräch nach.
    Sie wollen nach Potsdam…




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