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Einblicke, Ansichten und Aussichten
Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 06.04.2017 14:38von wehnuss • 196 Beiträge
Meine Idee
Dass bisher noch niemand darauf kam...
Verwunderlich.
Also: ich richte einen Laden ein.
Ein kleines, feines Lädchen.
Recht unauffällig und bescheiden.
Ohne Reklame und Blink-Blink.
Keine Auslagen im Schaufenster.
Was heißt hier Schaufenster?
Brauche ich nicht für mein Angebot.
Ein Blumenstrauß zum Beispiel könnte reichen.
Im Schaufenster.
Vielleicht rote Nelken?
Als Lockmittel?
Da könnte sich so mancher angesprochen fühlen... ?
Oder ich schmücke das Schaufenster mit Bordüren der alten Griechen oder Inder!
Die mit sich kreuzenden Linien, an denen auch Haken sein können.
Zeichen, die zu einer ganz bestimmten Zeit gehören.
Es soll ja Leute geben, die diese Zeit wiederhaben wollen.
Das sind bestimmt - hier muss ich lachen - meine zukünftigen Kunden!
Die heute noch nichts davon ahnen!
Ahnen Sie schon etwas? Nein? Dann weiter im Text!
Der Laden sollte nicht gerade in einer viel frequentierten Fußgängerzone liegen. Nein.
Das würde nicht passen.
Das würde sogar manchen davon abhalten, mein Geschäft zu betreten.
Er oder auch sie - ich will hier niemanden ausschließen oder diskriminieren - könnte sich beobachtet fühlen.
Von den anderen, die immer noch wissen wollen, was sich eigentlich in unseren früheren Leben abgespielt hat...
Schon das Betreten meiner Einrichtung wäre ein Beweis.
Ein Eingeständnis.
Eingeständnis?
Wofür?
Sie werden es gleich erfahren.
Und nun wollen Sie sicher wissen, aus welchen Artikeln mein Angebot besteht?
Nein. Kein Plural.
Nur ein einziges Produkt soll über den Ladentisch gehen:
Ich biete weiße Westen an.
Die dann allerdings in allen Größen.
Für den kleinen Mann, der sich damals Bedeutung verschaffen wollte.
Im früheren Leben.
Der sich kaufen ließ.
Zum Machterhalt durch Charakterlosigkeit der Untertanen.
Weiße Westen für den Napoleon-Verschnitt.
Dito für den falschen Kumpel in XXL, der seine starke Schulter bot, damit sich so manch ein Vertrauensseliger dran ausweinen konnte.
Ganz nah an schwedischen Gardinen.
Früher, als man besser die Zähne zusammengebissen hätte, statt ohne jegliches Misstrauen zu jammern!
In allen Formen, Arten und Ausstattungen liegen die weißen Westen bereit.
Als schlichte Kleidungsergänzung. Ohne Schnickschnack. Aus einfachem Stoff.
Die sogenannte Alltagsweste.
Aber ich biete meinen Kunden auch Repräsentationswesten mit goldenen Knöpfen und diversen Geheimtaschen an.
Für die, die es nicht lassen können!
Ob weiße Westen wieder aus der Mode kommen?
Kann passieren!
Wenn wir nicht aufpassen, sogar bald! Nebenbei bemerkt!
Kommen Sie zu mir, wenn Sie Bedarf haben!
In meinen exquisiten Laden!
Allerdings ist nichts umsonst...
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 06.04.2017 16:30von magentis • 873 Beiträge
PS:
Bin ich der Einzige, der daran zweifelt, dass dieses Publikum Uwe Steimle und Günter Zieschong noch auseinanderhalten kann??
Uwe Steimle: Für Frieden und Sozialismus: Seid bereit! 22.11.2015 - Bananenrepublik
https://www.youtube.com/watch?v=IhomMsqQRg8
Und schaut es komplett, bis der große Uwe-Moment kommt:
Uwe Steimle bei "Kanzleramt Pforte D" vom 08.05.2016
https://www.youtube.com/watch?v=fka-q1zXLdw
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 10.04.2017 19:55von Klara • 106 Beiträge
Ein Geheimnis, bleibt so lange ein Geheimnis, bis man es entdeckt...
Die geheimen Taschen sollten unsichtbar sein, nur der Träger der weißen Weste sollte sie sehen können.
Des Kaisers neue Kleider, denke ich jetzt gerade…oder was ich anderen vorgaukele, aber nicht bin…
Ich bin zu leicht durchschaubar, eine weiße Weste würde mir nichts nützen...:-)
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 11.04.2017 10:55von wehnuss • 196 Beiträge
Ich kam nur drauf, als ich lesen musste, dass in einer Erfurter Schule ein ehemaliger Stasimann auftrat und sich rechtfertigen durfte. Musste das vor "Kindern" sein? Junge Menschen, die die Zeit vor 1989 überhaupt nicht kennen? Ich weiß immer noch nicht, was das sollte! Wenn noch einmal ein Umschwung kommt, dann bestehe ich darauf, dass erst einmal aufgeräumt wird! Noch eine Geschichtsverklitterung werden wir uns nicht leisten können!
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 12.04.2017 07:35von magentis • 873 Beiträge
Wenns wieder "anderschdrumm" kommt, dann aber bitte ohne den "Proll von der Polizei" (ABV), VP-Helfer und ohne Hausbuch (!) und den ganzen dunkeldeutschen Blockwartmist, ok?
DDR-Witz - Walter Ulbricht bei die Handelsmarine 2012
https://www.youtube.com/watch?v=qGCC8d5YTEs
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 14.04.2017 07:46von magentis • 873 Beiträge
Das kommt als Nächstes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_%C3%9C...%BCssigen_(Film)
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 14.04.2017 08:15von altes haus • 22 Beiträge
liebe wehnuss, ehe man sich umschaut, ist die erwartete wirkliche Weiterentwicklung bereits wieder schnee von gestern,,,
mein vater ist jahrgang 1899 (also im vor-vorigen jahrhundert geboren),,, die kinderbücher meiner mutter stammten aus der deutschen nationalen kaiserzeit,,, die menge der wirklichen weiterentwicklungen, die ich seitdem erlebte, ist unabsehbar, aber nicht beunruhigend,,,
ich habe mich daran gewöhnt, mir veraltet vorzukommen,,, klar ist nur, es gibt kein zurück, auch wenn manche Volksbewegungen sich
das sehnlichst wünschen,,,
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 14.04.2017 18:51von Vorace53 • 66 Beiträge
Der WW (WestenWechsel), heimlich und vielleicht zu einem wohlfeilen Tarif vollzogen, brächte mich um den Verlust eines Teiles meines Lebens, so ich ihn denn wollte.
Doch ich will ihn nicht, denn ob der tiefroten Flecken darauf, bin ich zu dem geworden, der ich heute bin. Schlimmer noch: Als die glücklicherweise im vierzigsten Lebensalter dahingeschiedene gerontokratische Macht es beliebte, mir gegenüber die wohlig-weichen ebenfalls roten Samthandschuhen ausziehen, begriff ich ganz langsam, dass ich ihr eigentlich dafür dankbar sein sollte ; wahrscheinlich werde ich aus dem komatösen Schlaf der ideologischen Vernunft nicht aufgewacht.
Auf die rosarote Weste, sie begann schon stark auszubleichen, kamen Brandflecken hinzu, auf die ich stolz sein könnte, weil sie ja einen hübschen Persilschein ausfüllen könnten ... wäre da nicht Scham und Schuldgefühl, zu lange geklatscht, dann bedeutungsschwer geschwiegen und die Hand widerwillig gehoben zu haben.
Mir geschah eine zweite Sozialisation, gewachsen auf der ersten, auf dem Hurra-Sozilaisten unter dem roten Banner von Marx, Engels und Lenin, impregniert mit dem Geist von Stalin.
Nur wäre sie eben , die letzte, die ich meinte, nicht denkbar gewesen ohne die erste; wie hätte ich anders wissen können, dass Freiheit keinen Preis hat, aber das Individuum im Falle ihrer Abwesenheit teuer zu stehen kommen kann.
Am Anfang trottete ich mit, sagte laut und hemmungslos, wie sehr Loest(Es geht seinen Gang) und dann Heiduczek (Tod am Meer) feindlich sei, und hatte sie doch noch nicht einmal gelesen. Ich könnte mich entschuldigen und sagen: Hah, heute urteilen die Journalisten über ein Buch ohne es gelesen zu haben, einfach nur weil es in ist, es zu verreissen. Aber ach, ich kann es nicht, ich würde den Auglick des Begreifens verleugnen.
Heimlich unter der Bank habe ich Tofflers Future Shock gelesen und hatte nur einen Tag dafür. Später habe ich es noch einmal verschlungen und, nachdem mein selbstgeschmiedeter Panzer aus proletarischer Selbstgefälltigkeit, legiert mit einer Overdose von Sektarismus, immer löchriger geworden war, erlebte ich die Lektüre dieses Buches als Öffnung des Geistes, wie auch Mlynář Mráz přichází z kremlu (Der Frost kommt aus Moskau) über den Prager Frühling.
Hatte ich ihn nicht verdammt, als Oberschüler, hatte ich nicht applaudiert, als das zarte Pflänzchen der Freiheit vom Grossen Bruder unter die Panzerketten genommen worden war ? Als ich Mlynář's Buch las, hatte ich Tränen in der Augen, Tränen der Scham. Voilà, ein anderer Fleck auf meiner Weste und diese beileibe kein Ruhmeszeichen.
Diese unerklärliche Schrecksekunde - ein anderes Buch in der Hand, dieses ganz sicherlich auf den Index der Mauersträssler in Berlin, Hauptsdat der DDR, eingetragen - hätte ich sie in einer anderen frischen Weste erfahren können ? Wenn du es jetzt kaufst, dann werden sie es dir an der Grenze wegnehmen, durchfuhr es mich in dieser Sekunde. Nur, ich stand in einer französischen Buchhandlung und an der nur wenige Kilometer entfernten Grenze zu Belgien hätten sich die Zöllner um Schokolade, Tabak und Kraftstoffe gekümmert, nicht aber um die geistige Nahrung auf Papier gedruckt, und schon gar nicht, mobilisiert durch dase irre Verlagen in den Kopf des Kontrollobjekts zu schauen, um meine Gedanken.
@wehnuss, verzeih', aber ich werde nicht in Dein Geschäft treten, mein Lernprozess ist mir zu wertvoll als mich seiner dort zu begeben. Bien à toi.
RE: Einblicke, Ansichten und Aussichten
in Einblicke, Ansichten und Aussichten 14.04.2017 19:00von magentis • 873 Beiträge
Und noch lacht so mancher Westler.
Uwe Steimle - Der Apfel faellt nicht weit vom Stamm
https://www.youtube.com/watch?v=-Aad7BXHpps
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