"Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch." Brecht: aus dem Epilog des Dramas "Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui "
Ich lese nichts von einer Rechtfertigung der Bombenabwürfe auf Dresden.
Es ist Tatsache, dass der II. Weltrieg als Eroberungskrieg der deutschen Wehrmacht begann. Nicht die Geschichte allgemein, sondern der Beginn des Krieges und der Machtanspruch Hitlers, der damit erfüllt werden sollte, hat einen "singulären" Ursacher. Und nichts anderes als sich einer Mitverantwortung an diesem Krieg zu stellen, das ist in Deutschland, auch in Dresden Jahrzehnte lang verdrängt worden. Ich verweise auf "Die Unfähigkeit zu trauern" von Alexander und Margarete Mitscherlich, 1967.
Diese Kriegswissenschaft mag spannend sein, für mich ist es die "Wissenschaft" von organisiertem Massenmord, damals wie heute.
Gelassenheit gewinnen, das ist auch für mich zutreffend. Ich brauche Abstand um auch Gelassenheit zu gewinnen, um wieder rational mit all den schlechten, traurigen, scheinbar unabwendbaren Dingen umgehen zu können... denn mir ist bewusst, dass so manche Dinge wahr sind, so schmerzhaft wahr bzw. wirklich sind.
Und wie oft liefern schon die "Schuldigen", die Verantwortlichen falsche, schön gefärbte Informationen, wie z.B. die monatlichen Arbeitslosenstatistiken. Die Verdummung schon von den Verantwortlichen ärgert mich teils maßlos, weil wir eben diese Schönfärberei schon kennen, aus früheren Zeiten. Was kann man dagegen tun? Oder die Verantwortlichen wie auch die Boten liefern ein "wahrscheinlich". "vermeintlich", "vermutlich", "mutmaßlich" ... formulieren ständig im Konjunktiven, entweder, weil sie es wirklich nicht besser wissen oder die deutsche Sprache nicht beherrschen.
Was soll man also dann mit solchen Botschaften, die einen grübeln und spekulieren lassen. Auch deshalb informiere ich mich nur über das nötigste, also kein vollständiges Ausklinken, nur ein Kürzertreten.
"Vielleicht erst einmal nur das: Den Ist-Zustand betrachten und versuchen zu erkennen. "
Lieber Wassermann, wir sind wieder beim Pingpong. Noch schlimmer, wir oder einige sind wieder bei den "Schubladen" und bei den vielen Links auf irgendwas, was uns eine Meinung darbietet, vielleicht die Meinung, dessen der verlinkt hat. Vielleicht ist es auch nur eine freundliche Leseempfehlung. Ich habe vieles aufgesogen, doch es hat mich mehr belastet als dass ich mich informiert fühlte oder gar ein Licht am Ende des Tunnels sah.
Seit Anfang des Jahres versuche ich Politik weitestgehend auszublenden, weil ich mich zu häufig darüber ärgere, weil ich dann zornig, traurig oder resigniert bin. Warum? Weil es mir nach dem unsäglichen 19. Dezember sehr schlecht ging, physisch wie psychisch, weil ich das alles zu nahe und zu tief an mich heran, in mich dringen gelassen hatte. Ich hatte niemand zum Reden... niemand, der mich davon ablenkte. Ich sog Nachrichten und Kommentare auf, erschreckend. Dazu privates Unwohlsein, Sorge um den Job usw..
Mich widert die Politik nur noch an. Ich sehe keinen Ausweg aus dieser unsäglichen Parteienpolitik, denen es nur um Macht und nicht um die Menschen geht. Und diese politisch Machthabenden doch nur dem Großkapital dienen. Ich habe für dieses Land nicht allzuviel Hoffnung, jeder gegen jeden... und letzlich doch alle Steigbügelhalter für St. Angela.
Und ich sehe, dass Indoktrination und Manipulation aus allen Richtungen gegen andere Meinung funktioniert, also auch gegen alles LINKE/Linksgrüne oder welcher Art "linker Schublade". Wer also meint, dass nur die Öffentlich-Rechtlichen "manipulieren", der irrt gewaltig. Das funktioniert auch anders herum, und dass das funktioniert, sieht man hier im Bus. Allein bei diesem "Wer links wählt..." ist mir so kotzübel geworden..., woher kommt wohl eine solch stupide Meinung? Ich bin daher Printmaker und KleinerBaer und wehnuss und anderen dankbar, dass sie gepongt haben.
Wider- oder Einspruch unerwünscht? Emotionen ausblenden? Der Mensch ist nun mal ein emotionales Wesen, und ab und an muss das raus, erst recht, wenn man niemanden zum Reden hat. Natürlich kann bzw. könnte ich auch ganz emotionslos geben. Doch würdet Ihr das dann noch lesen wollen?
Das Unterdrücken von Emotionen hält Mensch auf Dauer nicht aus. Alle Verletzungen schlucken, aushalten, sich nicht wehren, kaum widersprechen, sich nicht gleich getroffen fühlen ist sehr schwer und will trainiert sein, und es braucht eine Rückendeckung, einen Halt, das auszuhalten. Auf der anderen Seite muss genauso gelernt und trainiert werden, Grenzen nicht zu überschreiten, nicht unbedacht mit plakativen, gar bösartigen Parolen alles nieder zu dreschen, was einem gerade nicht in den Kram passt oder jeden Fehltritt einer Person zum Fehltritt einer Menschengruppe oder Partei hoch zu stilisieren. Sorry, da verweigert sich mein Verstand - oder wie ein berühmter Film-Mafiosi sagte, es beleidigt meine Intelligenz. Da fällt es mir schwer, das "Beste zu unterstellen" - ungeachtet meiner Emotionen. Ich kann das versuchen, doch ich bin mir sicher, dass, wenn ich nicht irgendwann Stop sage und mich "wehre", mir wieder kotzübel wird.
"Ich denke, es geht um eine weitere Sicht, um viel größere Zusammenhänge, die man aber erst erkennt, wenn man aus der eigenen Versenkung raus kommt." Da stimme ich Dir zu. Ich fühle mich jedoch nicht in der Lage, die größeren Zusammenhänge alle zu erkennen. Ich verwende darauf auch nicht mehr allzu viel Kraft. Ja ich bin ratlos, und ich gehe sparsam mit meinen Kräften um. Ich versuche zu differenzieren, und das wünsche ich mir auch von anderen. Und vielleicht bin ich noch zu sehr "gelernte DDR-Bürgerin", als dass ich mir einreden lasse, die Kommunisten waren/sind an allem Schuld und alles in der DDR war sch.... Ich bin weder christlich noch "kommunistisch" erzogen worden, auch in der Schul- oder Studienzeit hielt sich letzteres in Grenzen. Mein Weltbild habe ich mir weitestgehend selbst erarbeitet - mit klarem Verstand, es ist ein humanistisches. Und ich will NEIN sagen zu dem, was diesem widerspricht, diese Freiheit nehme ich mir. Wenn dies nicht erwünscht ist, werde ich mich zu politischen und gesellschaftlichen Themen nicht mehr äußern.
Ja, ich wünsche auch viel Kraft. Ich weiß nicht, ob ich das könnte, dieses Pflegen. Ich habe schon mit mir genug zu tun...
Naja, die Profis müssen halt davon leben, es ist ihr Job - und der ist vermutlich trotz, dass sie mehr bekommen, nicht gut bezahlt.
Du machst es freiwillig, sicher mit viel Empathie. Ich weiß noch, meine Mutter hat ihren Vater auch gepflegt, bis zur Erschöpfung. Wer kann sich schon professionelle, erstklassige Pflege rund um die Uhr leisten? Ein sch... System, in dem Kranke und Alte keine Lobby haben und bis auf den letzten Cent abgezockt werden, während andere...
Die Wahrheit ... was ist die Wahrheit? Ist sie so zerbrechlich wie eben das Glas? Ich weiß, DIE Wahrheit gibt es nicht, zumindest nicht im gesellschaftlichen und politischen Bereich. Also bleibt. dass wir unsere Sicht auf die Dinge schreiben ...
Ach ja, mir war zwischendurch auch ziemlich übel, ich sah den Bus auf´s Glatteis schlittern...
@Laura, meine Assoziationen sind die gleichen, obwohl ich den Film immer noch nicht gesehen habe. Vielleicht weil wir damals, Du weißt schon..., mit derartigen Filmen überschüttet wurden. Doch dieser Titel hat sich mir eingeprägt, vielleicht weil er so berührend klingt.
Ich kann diesen Film auch heute noch sehr empfehlen. Die Wirkung au mich ist zwar nicht mehr so stark wie nach dem ersten Schauen, dass nun Jahrzehnte zurückliegt. Bob Fosse war für mich einer der großen Regisseure, der sein Handwerk verstand. Und die Parallelen zu heute ... ich meine, die sind durchaus noch oder wieder da.