Ist das so ein Matjes- oder Bismarck-Hering, der in einer weißen Soße schwimmt. Ich habe letzte Woche sächsische marinierte Heringe auf den Tisch gebracht: Salzheringe filettieren und wässern, mit Zwiebel, Apfelstücken, saurer Gurke in Buttermilch einlegen. Dazu Piment-, Pfeffer- und Wacholderkerne, alles 2 - 3 Tage ziehen lassen. Die Zwiebelscheiben sollten "glasig" sein. Und dann einen etwas größeren Topf als üblich für die Salzkartoffeln auswählen...
Na schön, dass Du wenigstens noch einmal hereingeschaut hast, Wassermann. Du siehst, so einfach wollen wir das Gefährt nicht vor sich hin rosten lassen. Es gibt immer mal wieder einen, der bzw. die guckt, ob zufällig einer da ist. Zuweilen klappt das ja. Auch Dir in diesem Land des Unentschlossenen eine persönlich gute Zeit zwischen allen Stühlen. Und wenn's wieder mal so klappt...
Eigentlich sind wir doch Mitbesitzer eines Busses, der irgendwo im deutschen Land steht und von deutschsprachigen Menschen von Zeit zu Zeit besucht wird, um miteinander in Kontakt zu kommen und über dieses und jenes Thema zu reden. Meine Kenntnisse der englischen Sprache reichen nicht aus, um diese Texte zu übersetzen; zu den offensichtlichen Sportler-Themen kann ich auch nichts sagen. Liegt hier ein Mißverständnis vor?
"Kinder, wir leben!" - prima, wehnuss, diese Lösung. Nun geben wir uns mal alle Mühe, dass es ein halbwegs freundliches Leben wird, welchem wir uns jetzt zu stellen haben. Unsere alte Uhr tickt leise und eilig, das klingt fröhlich; ich werde sie doch laufen lassen.
Das klingt nach leiser Ungeduld, liebe wehnuss, und ich beeile mich, zu antworten: Es ist schon eine Zeit her, denn ich bin eine alte Frau. Aber es war die Musik, genau das Musiktheater, und dort die Dramaturgie - das "Denkzentrum" wurde damals noch gesagt. Ist heute alles der neuen, anderen Zeit angepasst. Ich sage das ohne Melancholie, ich durfte es ja leben. Und nun kommt alle gut in das neue Jahr, in welchem die "Alt-68er" ihr 50. feiern werden.
Danke, wehnuss. Wir haben viele freie Plätze inzwischen in diesem Bus. Die Gründe dafür sind sicher unterschiedlich, manche aber auch sehr einfach erklärbar. Will man nicht in das große Fass, in welchem sich die halbe Welt trifft, springen, ist dieser Bus der berühmte Strohhalm. Aber er ist einsam und schwach geworden mit der Zeit, und von Austausch der Gedanken kann keine Rede mehr sein. Schade eigentlich, denn die Welt wurde dadurch ein bisschen überschaubarer und freundlicher. Nun gut, es hat wohl nicht sollen sein. In den vergangenen Tagen habe ich immer wieder gehört, dass kein Mensch innerlich irgendwie weihnachtlich eingestimmt ist; das aufdringliche Treiben des Handels wird zum Teil auch als Grund dafür genannt. Sehen wir, wie die Tage gefeiert werden, die Feiertage heißen. Dir Kraft, um die Dinge umzusetzen, die Du nennst. Und - ich bin eben eine vom Theater - toi toi toi für 2018 !
Erinnerst Du Dich nicht der Zeit, als wir sozusagen über Nacht von Käufern oder Kunden zu KONSUMENTEN wurden. Ich halte das für einen großen Unterschied. Im "Paradies der Damen" beschreibt Zola die Sache aus einer anderen Sicht, aber auch interessant zu lesen.
Du triffst mit Deinen Fragen wie immer den Kern der Dinge, wehnuss. Unsereins kann eigentlich - auch aus eigener Beobachtung - nur zustimmen. Eines noch: mir fällt auf, dass seit geraumer Zeit das Wort "Disziplin" so gut wie nicht mehr vorkommt. Auch das ist auf dem Abfall der modernen Gesellschaft gelandet.
Magentis, wenn Du Dich mal an die großen Romane von Balzac wagst, das ist wirklich Lese-Arbeit, bekommst Du aber einen umfassenden Eindruck vom alten Frankreich und wirst bestens unterhalten. Auch Dir schönen 2. Advent auf dieser Welle
wehnuss, schön, dass ich wieder eine Nachricht von Dir lesen kann. Diese leisen Märchen sind ja oft ziemlich melancholisch - aber ich liebe sie natürlich auch. Um diese Zeit jetzt blättere ich immer wieder in Charles Dickens "Weihnachtsgeschichte" in der Übersetzung von Curt Noch und freue mich einfach an der Sprache. Bitte nimm gute Wünsche für Deine Adventszeit und einen herzlichen Gruß Mete
Ich habe mir die Artikel durchgelesen, magentis, das ist ja unfassbar! Wo sind wir denn mit unserem Bildungsprogramm während der letzten Jahre hingekommen. Ist das Absicht, damit das Wählervolk problemlos das wählt, was die uns angeblich Regierenden zu ihrem eigenen Vorteil brauchen, wer regiert uns eigentlich von wo aus? Die wir im Fernsehen bewundern dürfen, werden vielleicht durch eigenen Wohlstand ruhig gestellt? Man bekommt förmlich den bekannten "Knoten im Kopf", wenn man eine Weile darüber nachdenkt.
Danke Wolo, das habe ich wiederholt und mit Interesse durchgelesen. Eigentlich kann man den Faden ja weiterspinnen...
Da habe ich mir gestern Ralph Giordanos "Ostpreußen ade" aus dem Regal gezogen, um noch einmal darin herum zu lesen. Dabei fällt mir ein Artikel der LVZ vom 20.3.2008 in die Hände, mit welchem man seinen 85. Geburtstag würdigt. Zitat Giordano: "Ich bin kein Anti-Muslim-Guru, auch kein Türkenschreck und ich habe nicht zum Bürgerkrieg aufgerufen, aber man muss die Dinge beim Namen nennen: In Deutschland ist eine schleichende Islamisierung im Gange, die unsere demokratische Republik bedroht". Und weiter: "Für einen Mann mit meiner Biografie sind Demokratie und Verfassungsstaat heilig, das Kostbarste überhaupt." Da habe ich ziemlich gestaunt, denn mir war der Aufruhr von damals völlig entfallen. Es ging um den Bau einer Großmoschee in Köln. Das war vor 9 Jahren...
Wolo, da stimme ich Dir absolut zu. Gestern sah ich einen kleinen Film über den von mir sehr geschätzten griechischen Geiger Leonidas Kavakos. Er sagte gesprächsweise, dass man in unserer Zeit keine neue Kunst schaffen sollte, und erklärte damit, warum er keine Auftragskompositionen für sich vergeben würde. Ich höre relativ viel zeitgenössische Musik und wenn mir etwas interessant ist bzw. gefällt, wurde es vor 10 oder mehr Jahren geschaffen. Auch das künstlerische Schaffen gehört ja irgendwie zur Weiterentwicklung. Mir kommen dabei gleich allerlei künstlerische "Objekte" - die drei Busse, die gestapelten Stühle usw usf - in den Sinn. Es verkommt so vieles zur "Wegwerf-Wahre".
Ja; Wolo, hier lagen die paar gereiften Früchte ganz schnell am Boden. Die Ebereschen-Konfitüre wurde diesmal mit ein paar Wildbeeren und ansonsten "pur" gekocht - sie ist gelungen! Die Minikiwi gaben wieder ihr Bestes. Vorhin habe ich die letzten Früchte noch verschenkt. Die Marmelade ist noch nicht gekostet. Ich denke aber, sie schmeckt auch. Auch wenn mein Ischias-Nerv wie seit Jahren um diese Zeit erinnert, dass es ihn gibt - der Herbst ist "meine" Jahreszeit. Das Licht, die Stille hier an der Mulde. Dieser Tage vermeinte ich den leisen Knack zu hören, mit dem das Laub sich vom Strauch löst, bevor es zu Boden fällt. Aber von diesen Tagen gibt es pro Herbst nur einen oder zwei. Nach meiner Wahrnehmung jedenfalls.